Fraktions-Post Dezember

Liebe Vandanserinnen und Vandanser,

hiermit wollen wir euch heute und in regelmäßigen Abständen über verschiedene Themen und Projekte informieren die uns am Herzen liegen. Wir freuen uns über euer Interesse und eure Meinungen zu diesen Themen.

Kinderhaus Vandans

Steigende Kinderzahlen und ein deutlicher Bedarf am Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung machen eine bauliche und inhaltliche Neuausrichtung der bestehenden Betreuungsangebote in Vandans nötig.

Eine in der Gemeindevertretungssitzung am 22.04.2021 präsentierte Studie der Architekten ARGE Bernardo Bader – Innauer Matt Architekten zeigte mehrere Varianten eines Zubaus, bzw. Neubaus der bestehenden Infrastruktur auf (Kindergarten und Kleinkinderbetreuung).

Die „Variante 3“ wurde vom Bürgermeister und seiner Fraktion favorisiert und bereits in den Medien als einzige Variante präsentiert. Wir teilen die Ansicht, dass ein teilweiser Umbau, bzw. Anbau an die bestehende Struktur langfristig nicht die richtige Lösung ist.

Ein Neubau von Kindergarten und Kleinkinderbetreuung als langfristige Lösung mit genügend Raum für die Zukunft ist auch aus unserer Sicht zu favorisieren.

Aufgrund der angespannten Finanzlage ist mit einer zeitnahen Umsetzung des Kinderhauses vorerst nicht zu rechnen. Dennoch fordern wir aufgrund der zeitlich befristeten Nutzung der Kleindkinderbetreuungseinrichtung „Schnäggahülse“ eine sofortige fachlich strukturierte Vorgehensweise!

Eine professionelle soziodemographische Analyse (Ermittlung von zukünftigen Kinderzahlen anhand einer gesamtdörflichen Betrachtungsweise von zukünftiger Bautätigkeit und einer damit verbundenen Zuzugsprognose) ist aus unserer Sicht unumgänglich – eine Planung ohne Hintergrundwissen führt unweigerlich dazu, dass ein neues Kinderhaus in wenigen Jahren nicht mehr dem tatsächlichen Bedarf entspricht und nicht alle Vandanser Eltern einen Betreuungsplatz für ihre Kinder erhalten werden. In Zeiten der stetig steigenden Berufstätigkeit beider Elternteile ist eine verlässliche und pädagogisch wertvolle Kinderbetreuung unerlässlich!

Soziodemographische Analysen etablieren sich zusehends als wichtige Grundlage für Richtungsentscheidungen in der Raumentwicklung und Sozialplanung. Es geht um das Erkennen von Herausforderungen des demographischen Wandels, die vielfältige Verflechtungen mit Raum- und Sozialplanerischen Themen aufweisen. Genannt seien hier beispielsweise Nah- und Fernmigration, die zunehmende Alterung der Gesellschaft und damit zusammenhängende Herausforderungen im Bereich Wohnen. Anderseits wird aufgrund der steigenden Nachfrage nach verschiedensten Betreuungsformen für Kinder auch bei stagnierenden bis rückgehenden Kinderzahlen eine Abschätzung der Platzsituation in sozialen Infrastrukturen immer wichtiger.

Die Zukunft unserer Kinder sollte uns allen wichtig sein – daher müssen wir sofort mit geeinten Kräften in die Planungsphase einsteigen!

Wir setzen auf die sofortige Bildung einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe, die sich dem Thema Neubau Kinderhaus Vandans annimmt!

Ausländische Investoren und Großprojekte im Montafon

Aus unserer Sicht sind weitere Großprojekte von ausländischen Investoren im Montafon kritisch zu betracht

en. Der Verkauf von Grund und Boden an ausländischen Investoren bringt auf kurze Sicht zwar Umsätze und Gewinne für heimische Verkäufer, auf lange Sicht gesehen bleiben die Erlöse aus diesen Projekten allerdings nicht in der Region.

Die folgliche Konsequenz ist der Ausverkauf unserer Heimat, die zukünftig fehlende Mitgestaltung der Angebote und eine massive Zunahme des Verkehrs.

Vandans, Bludenz oder Ischgl – Dorf, Stadt oder „Halligalli-Destination“?

Wie soll sich unsere Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln? Wir stehen klar für einen langfristigen und nachhaltigen Umgang mit Grund und Boden. Es gilt jetzt klare Akzente und Richtlinien für unsere Nachkommen zu setzten und der Landwirtschaft (die absolut am Zenit ist) noch ein paar Jahre Sockel für eine stabile Zukunft zu sein. Wir sollten jetzt das Fundament für das Ortsbild der Zukunft setzen!

Es gilt jedes Projekt auf Zukunftsträchtigkeit zu prüfen und im Einvernehmen mit der Bevölkerung eine Lösung zu finden.

REP – Räumlicher Entwicklungsplan

Gemäß dem Vorarlberger Raumplanungsgesetz ist jede Gemeinde gefordert, einen räumlichen Entwicklungsplan (REP) zu erarbeiten. Dieser Prozess wurde heuer mit der Beauftragung des Büros „stadtland“ gestartet. Im Fokus stehen dabei eine aktive Bodenpolitik und die Sicherung von Flächen zur künftigen strategischen Entwicklung. Im REP werden langfristige bauliche und räumliche Ziele über das gesamte Gemeindegebiet dargestellt und als transparente und verbindende Grundlage für Widmungsentscheidungen in den nächsten zehn Jahren festgelegt.

Schwerpunktthemen im REP sind unter anderem:

  • Wohnen in Vandans
  • Siedlungsentwicklung
  • Ortskernentwicklung
  • Landwirtschaft und Freiraum
  • Wirtschaft und Tourismus
  • Klima und Energie
  • Mobilität

Im Zuge der Bürgerbeteiligung veranstaltete die Gemeinde Vandans am 24. Juni 2021 eine öffentliche Raumwerkstatt. Einige Vandanserinnen und Vandanser nutzten die Möglichkeit, sich über die bisher erarbeiteten Ergebnisse zu informieren und gemeinsam über die Zukunft von Vandans zu diskutieren.

Zum weiteren Entwicklungsprozess möchten wir euch im Zuge der noch stattfindenden Bürgerbeteiligungs-Veranstaltungen recht herzlich einladen. Nutzt die Möglichkeit der Mitgestaltung unseres schönen Lebensraumes.

Begegnen wir diesem Thema mit Objektivität und Weitsicht! Aufgabe der politisch Verantwortlichen ist es, dass „große Ganze“ zu bewerten, ohne sich bereits von bestehenden Widmungen in vorgefertigte Lösungen lenken zu lassen.

Verbauungsprojekt Rellsbach-Auenlatschbach

Bei Fahrten oder Spaziergängen durch das Dorf konntet ihr sicher schon festgestellen, dass sich das Gelände und der Straßenverlauf mit den beiden neu entstandenen Brücken über die unteren Bachläufe des Rellsbaches und Auenlatschbaches Richtung Rodund stark verändert hat. Aufgrund der umfangreichen Bauarbeiten ist es noch kaum vorstellbar, wie das Bauprojekt letztendlich gestalterisch aussehen wird.

Anders verhält es sich mit der Baustelle ein Stück weiter „oben“, im einst idyllischen Naherholungsgebiet Rellsbach. Dort wird das überschüssige Bachmaterial von der Baustelle bachseitig an beiden gegenüberliegenden Dämmen deponiert. Damit einhergehend wird eine massive Verengung des Bachbettes in Kauf genommen.

Bedenklich erscheint uns die Tatsache, dass eine zukünftige Zustandsbewertung der gemauerten Dammflanken durch diese Anschüttung nicht mehr möglich ist. Dieser aus unserer Sicht große Nachteil wurde bei der Projektpräsentation leider nicht erwähnt.

 

Zwei der schönsten Fußwege in unserem Dorf werden somit unwiederbringlich zerstört und auf fünf Meter Breite angeschüttet. Die Bäume und Sträucher, die das Bachbett säumen werden gerodet. Zurück bleibt auf der gesamten betroffenen Fläche eine kahle Kieslandschaft, die sich wie eine hässliche Narbe durch das Dorfzentrum zieht. Eine Rekultivierung und Begrünung nach Fertigstellung der Baustelle ist bis dato nicht geplant. Ein naturnahes Erholungsgebiet fällt diesen baulichen Maßnahmen nun zum Opfer und bietet uns und unseren Gästen leider nicht mehr das altbekannte natürliche Erscheinungsbild.

Mobile Vereinsküche

Unser geplantes Projekt „mobile Vereinsküche“ bleibt kein Wahlkampfthema. Coronabedingt mussten wir die weiteren Planungen leider zurückstellen, haben das wichtige Thema für unsere Vereine aber natürlich nicht aus den Augen verloren.

In der Zwischenzeit haben Gespräche mit dem Stand Montafon und der LEADER-Förderstelle stattgefunden. Der Stand Montafon hat grundsätzliches Interesse an an einer montafonweiten Umsetzung des Projektes signalisiert.

Neben der beachtlichen Förderung über LEADER ist eine Restfinanzierung über die Gemeinden nötig. Eine regionale Ausrollung des Projektes ist aus unserer Sicht wichtig und sinnvoll, da alle Gemeinden aufgrund der Pandemie nicht über die entsprechenden freien Mittel verfügen.

Auch im Budget der Gemeinde Vandans sind momentan keine diesbezüglichen Projektgelder vorgesehen.

Anzustreben sind aus unserer Sicht zukünftig vermehrte Gemeindekooperationen in den unterschiedlichsten Bereichen, um die finanziellen Herausforderungen der Zukunft sinnvoll und zielgerichtet stemmen zu können.

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